Wenn ich das Jahr 2024 mit einem Wort beschreiben müsste, wäre es “Zerstörung”. Warum ich dieses fast schon brutale Wort wähle, erfährst du in diesem persönlichen Rückblick auf das Jahr 2024.

Inhaltsverzeichnis
Rückblick auf das Jahr 2024
Wenn ich an das Jahr 2024 denke, auf das ich mich so gefreut habe, dann fühlt es sich irgendwie schwer an. Und wenn ich ein Wort dafür finden müsste, dann wäre es “Zerstörung”.
Manchmal geschehen Dinge in unserem Leben so unbewusst, dass wir erst im Nachhinein wirklich verstehen, warum sie geschehen sind.
Wer mir schon länger folgt, weiß, dass ich mich hier in Dänemark als Webdesignerin selbstständig gemacht habe. Nicht unbedingt, weil ich schon immer selbständig sein wollte, sondern weil ich arbeiten musste und keinen anderen Job bekam. Am Anfang waren meine Sprachkenntnisse nicht gut genug, und da ich aus dem Marketingbereich komme, war es später auch mit Sprachkenntnissen schwierig, Pressemitteilungen oder ähnliches zu schreiben. Dazu kam, dass ich kein großes Netzwerk hatte und auch nicht mehr Anfang 20 war.
Also beschloss ich, mich nach meiner Ausbildung zum Multimediadesigner hier in Dänemark selbstständig zu machen. Und nachdem ich damit meinen Lebensunterhalt und den meiner Kinder bestreiten konnte, hatte ich im letzten Jahr das Bedürfnis nach Veränderung. Ich war ständig auf der Suche nach etwas, das ich anders, besser, vielleicht größer machen konnte, und egal, was ich tat, jede Entscheidung, die ich traf, ging in die falsche Richtung.
Herausforderungen und Learnings
Die Krönung war allerdings der Coaching-Vertrag, der mich finanziell ruiniert hat. Plötzlich saß ich auf etwas, was für Außenstehende schwer zu nachvollziehen ist und über das jeder denkt: Warum hast du diesen Vertrag unterschrieben? Wie dumm muss man sein? Du weißt doch, dass die manipulieren!
Ich kenne die ganzen schlauen Sprüche, und wenn ich es nicht selbst erlebt hätte und nicht noch zwei weitere liebe Menschen dabei gewesen wären, denen es genauso ergangen ist, hätte ich an meinem Verstand gezweifelt. Ich bin nicht der Typ, der kopflos Verträge unterschreibt, und doch habe ich es getan. Ein Widerrufsrecht gibt es in solchen Fällen nur, wenn es ausdrücklich im Vertrag steht.
Ich nahm mir einen Anwalt, musste meine Firma schließen, hatte plötzlich Existenzängste und wusste, dass dies ein Zeichen dafür war, dass ich in den letzten Jahren in die falsche Richtung gegangen war.
Ich meditierte von nun an wieder täglich und beschloss, auf mich selbst zu achten. Und ich fragte mich, nach allem, was mir bisher hier in Dänemark passiert war, ob dies der richtige Ort für mich war. Und nach 10 Jahren hier waren meine Gefühle plötzlich gespalten. Aber ich hatte nicht das Gefühl, dass ich weiterziehen sollte. Ich blieb.
10 Jahre in Aarhus – persönliche Highlights
Und ich fand Bernstein. Ich lernte, wieder mehr auf meine Intuition zu vertrauen, als ich eines Nachmittags das Gefühl hatte, zu genau diesem Strand fahren zu müssen. Ich stieg aus dem Auto, als die ersten Sonnenstrahlen auf den Sand fielen, und ich sah ihn. Das schimmernde Rotgold in der Sonne war fast nicht zu übersehen. Und da lag dieser drei Zentimeter große Stein direkt vor meinen Füßen. Ich hatte noch nie zuvor Bernstein gefunden – aber in dem Moment, in dem man ihn findet, weiß man, dass es Bernstein ist. Ich stand am Meer, hielt den Stein aufgeregt in der Hand und begann zu weinen. Tränen der Dankbarkeit und der Freude über ein Geschenk, das so viel mehr wert war, als ich es je beschreiben könnte. In diesem Moment wurde mir klar, dass es nicht um Geld geht, sondern um die Dinge, die direkt vor einem liegen. Manche nennen es die kleinen Dinge im Leben – ich nenne es die wirklich wichtigen Dinge des Lebens.
Überall, wo ich war, fand ich auf einmal vierblättrige Kleeblätter.
Und dann sah ich zum ersten Mal Polarlichter direkt über meinem Haus. Über eine Dreiviertelstunde lief ich mit unserem Hund den Weg hinter dem Haus auf und ab und konnte mein Glück kaum fassen. Das rote Licht, das sich kreisförmig mit dem grünen vermischte, tanzte und weiterzog. Ein Lichtspiel, wie ich es noch nie gesehen hatte. Und wieder war ich dankbar für diese besonderen Momente.
Ein weiteres Highlight war im Sommer, als wir mit unserem Hund Aura um die Insel Tunø gewandert sind.
Dieses Jahr hier in Aarhus einige liebe Menschen, die ich tatsächlich nur von Instagram kannte, treffen. So schön, einige auch persönlich kennenzulernen!

Der Bernstein

Mein neuer Etsy Shop
Mein kreatives Jahr
Nachdem ich quasi keine Job mehr hatte, musste ich mir einen neuen schaffen – und begann zu zeichnen. Als Kind habe ich immer gerne gezeichnet, bis ich anfing, mich mit anderen zu vergleichen und mich so schlecht fand, dass ich damit aufhörte. Aber jetzt funktionierte es für mich wie eine Therapie. Und ich eröffnete einen neuen kleinen Etsy-Shop.
Ich merkte, dass ich mich in den letzten Jahren in der Informationsflut verloren hatte und das Gefühl hatte, alles mitmachen zu müssen. Jetzt habe ich alles auf ein Minimum reduziert und überlegt, was mir wirklich wichtig ist.
Der Alltag und das Leben in Aarhus
Aber von diesem Etsy-Shop konnte ich ohne Gewerbeanmeldung auch nicht leben. Und in dem Augenblick, in dem ich wusste, dass sich etwas ändern musste, fand ich in all den Jobbörsen, die ich abonniert hatte, einen Job, der zu mir passte. Ein Webshop für Wollprodukte. Ich bewarb mich, zwei Tage später hatte ich die Einladung zum Vorstellungsgespräch in der Mailbox und eine Woche später den befristeten Vertrag. Ich war nervös und machte mir Sorgen, wie es Aura (unserem Hund) gehen würde, wenn sie so lange allein sein müsste. Aber irgendwie ergab es sich, dass meine Tochter gerade in diesen drei Monaten mehr als sonst zu Hause war. Und ich konnte das Geld für den Coaching-Vertrag zusammensparen.
Ich lernte Aarhus von einer anderen Seite kennen. Ich habe die Dänen noch einmal von einer anderen Seite kennengelernt und gemerkt, dass genau dieser “Schritt nach Außen” auch für mich wichtig war, um zu sehen, dass es immer irgendwie geht. Aber auch, dass es im Ausland immer irgendwie geht.
Ein Blick nach vorn – 2025
Nachdem das Jahr 2024 unter dem Motto “Zerstörung” stand, kann das Jahr 2025 nur unter dem Motto “Aufbau” stehen.
Dänemark ist immer noch der richtige Ort für mich. Aber ich möchte die Stadt Aarhus und das Land noch mehr erkunden, noch mehr eintauchen, noch mehr erleben. Ich möchte mich weniger an der Informationsflut von außen orientieren, sondern einen Mehrwert schaffen. Ich liebe meine Arbeit als Webdesignerin, aber ich glaube, ich muss auch für andere Dinge offen sein, um hier wirklich glücklich zu sein.
Ich freue mich darauf, viele Orte zu Fuß zu erkunden – Hiking ist mein liebstes Hobby geworden. Ich möchte so viel Zeit wie möglich mit meinen Kindern und vor allem meinem Hund an der frischen Luft verbringen und aktiv sein. Und dir zeigen, was dieses fantastische Land zu bieten hat.
Und das Beste aus den Wechseljahren machen – auch wenn ich bisher kaum Probleme habe – es gibt sie doch.
Persönliches Fazit
Auf 2024 könnte ich als Opfer zurückblicken. Aber da ich glaube, dass Dinge geschehen, oft unbewusst, um uns auf einen anderen Weg zu bringen, bin ich dankbar für den harten Fall. Es war ein Jahr der Learnings, der Erkenntnisse und der Erfahrungen. Ich habe gelernt, dass wenn man auf dem falschen Weg ist, zu viele Dinge passieren, die nicht gut für einen sind und sobald man einen anderen Weg einschlägt, sich andere Türen öffnen. 2025 – ich freue mich darauf, diese vielen neuen Türen zu öffnen.
Und dann noch ein Dankeschön an Dich, lieber Leser!
Ich freue mich, dass, bevor ich diesen Blog im Sommer ” heruntergefahren ” habe, 36.000 Leser pro Monat meinen Blog gelesen haben und ich freue mich über jeden einzelnen. Danke dafür – danke für dein Interesse und danke, dass du diesen Beitrag bis zum Ende gelesen hast!
Und jetzt zu Dir – unter welchem Motto stand dein Jahr 2024?