Wer sich in Dänemark selbständig macht, merkt schnell, dass vieles anders läuft als in Deutschland. Ein Beispiel ist, dass man als Selbständige:r die B-Steuer (B-skat) nur in zehn Raten im Jahr bezaht.
Zehn Raten statt zwölf, zwei Monate Pause – viele denken zuerst, es sei ein Steuerbonus.
Tatsächlich ist es eine offizielle Regel: Die Zahlungen entfallen im Juni und Dezember. Eine Steuerersparnis entsteht dadurch jedoch nicht.

Inhaltsverzeichnis
Die B-Steuer: Das System für Selbständige
Die B-Steuer gilt für alle, die ihr Einkommen selbst erwirtschaften, also Freelancer, kleine Unternehmen, Kreative oder Solopreneure.
Zu Beginn des Jahres schätzt man, wie viel man voraussichtlich verdienen wird (forskudsopgørelse). Auf dieser Grundlage berechnet die Steuerverwaltung (Skattestyrelsen) die monatlichen Vorauszahlungen.
Zehn Raten werden fällig, nicht zwölf, und Juni und Dezember sind offiziell zahlungsfrei.
Zehn statt zwölf Raten: Der dänische Rhythmus
Obwohl es zwei Monate ohne Zahlungen gibt, bedeutet das keine Steuerersparnis. Die Gesamtsumme der Vorauszahlungen bleibt gleich, sie wird nur auf zehn Monate verteilt.
Für Selbständige wirkt es aber oft so, als gebe es etwas mehr Luft: In diesen beiden Monaten fallen keine regulären Zahlungen an, was gerade in Urlaubs- oder Feiertagszeiten praktisch sein kann.
Warum gerade diese Monate ausgesetzt sind
Die Wahl von Juni und Dezember ist offiziell nicht begründet. Auf den Seiten der Skattestyrelsen und in Verwaltungsvorschriften wird nur angegeben, dass diese Monate keine Zahlung erfordern.
Vermutungen, dass es mit Sommerferien oder Weihnachtszeit zu tun haben könnte, sind Interpretationen, keine offiziellen Angaben.
Verwaltung mit praktischem Ansatz
Neben möglichen kulturellen Gründen könnten auch praktische Überlegungen eine Rolle spielen: Zehn Raten sind für die Steuerverwaltung einfacher zu organisieren als zwölf, und die beiden „freien“ Monate könnten als Puffer dienen, um Vorauszahlungen bei Bedarf anzupassen.
Wenn man im Sommer feststellt, dass das Einkommen höher oder niedriger ist als ursprünglich geschätzt, kann man die forskudsopgørelse über skat.dk aktualisieren.
Ähnlich lässt sich im Dezember kurz vor Jahresende Bilanz ziehen oder Vorbereitungen für das neue Steuerjahr treffen.
Ein sachlicher Blick auf das System
Das dänische Steuersystem setzt auf Eigenverantwortung: Selbständige melden ihre geschätzten Einnahmen selbst und können Anpassungen vornehmen.
Die Verwaltung vertraut darauf, dass man das gewissenhaft macht, statt alles streng zu kontrollieren.
Für Expats oder Neueinsteiger kann das ungewohnt sein, besonders wenn man aus Ländern kommt, in denen Bürokratie oft detaillierter und kontrollintensiver ist. In Dänemark liegt der Schwerpunkt eher auf praktischer Umsetzung und Übersichtlichkeit.
Praktische Auswirkungen für Selbständigelernen können
Auch wenn die Regel keinen finanziellen Vorteil bringt, kann sie im Alltag entlastend wirken:
- Im Sommer oder Dezember fällt keine Monatsrate an, wodurch kurzfristig Liquidität zur Verfügung steht.
- Vorauszahlungen lassen sich anpassen, wenn das Einkommen schwankt.
So sorgt das System dafür, dass Selbständige flexibel auf Veränderungen reagieren können, ohne dass es komplizierter wird.
Fazit
Die B-Steuer wird Dänemark in zehn Monaten gezahlt. Juni und Dezember sind beitragsfrei. Eine offizielle Angabe eines spezifischen Grundes für die Wahl der beiden Juni und Dezember gibt es nicht. Obwohl man also nur 10 Monate Steuern bezahlt, hat man keine Steuerersparnis. Man bezahlt die Gleiche Gesamtsumme als würde man 12 Monate bezahlen, nur eben auf 10 Monate verteilt. Der Nachteil ist bei Vorausberechnungen immer, dass wenn man sich zu niedrig einschätzt, die Nachzahlung am Jahresende hoch ausfallen kann.