[:de]Workspace[:]
Dänemark

Ein Vorteil von dänischen Schulen

Seit Anfang des Jahres drücke ich selbst wieder die Schulbank mit Mitschülern im Alter von durchschnittlich 20 Jahren. Es bleibt nicht aus, dass ich automatisch das dänische mit dem deutschen System vergleiche. Genauer gesagt geht es darum, wie man mit Prüfungen, Noten und der eigenen Darstellung umgeht. Und ich muss sagen – da kann Deutschland etwas lernen!

Erhvervsakademie
Erhvervsakademi Aarhus ? Maja Martin

Meine Erfahrungen mit dem deutschen Gymnasium


Dazu kann ich am besten von meinen eigenen Erfahrungen berichten. Geplagt von Präsentationsängsten, verliess ich damals das Gymnasium und wollte nie wieder das Gefühl erleben in Situationen gedrängt zu werden, in denen ich mich hoffnungslos ausgeliefert fühlte.

Während meiner Schulzeit baute ich das Gefühl in mir auf, nichts zu können. Ich wollte nie vor anderen sprechen, weil ich glaubte das nicht zu können und vor allem hatte ich Angst vor allen lächerlich gemacht zu werden.

Ich kann mich noch gut an meinen damaligen Mathematiklehrer erinnern. Ein Mann vom alten Schlag. Einer, der mit Vorliebe seinen Stock schwenkte und sagte „Martin, an die Tafel!” Ich war in Mathe eine Pfeife. Gleichzeitig wurde bei mir der Fluchtreflex ausgelöst, was wiederrum dazu führte, dass ich nicht mehr klar denken konnte und schon gar nicht auf zwei zählen konnte. Klar, dass ich bei dem Lehrer am liebten das Weite gesucht hätte.

Dazu kam, dass mein Selbstbewusstsein mehr und mehr darunter leidete und ich glaubte, dass ICH das Problem war. Und erst wenn ich gute Noten schreiben würde – was sowieso in manchen Fächern utopisch war – war ich angesehen und sollte ich das bekommen was ich erhoffte: Lob, Anerkennung und gute Noten. Nur wie sollte man dies erreichen, wenn man erstens nicht wusste, wie man denn wirklich richtig lernt? Zum zweiten, wenn man solch eine Angst entwickelt hatte, dass Blackouts an der Tagesordnung waren, sowohl bei Prüfungen als auch schon beim Lernen? 


Der erste Schock in Dänemark


Umso überraschter war ich, als ich hier zur Schule kam. Präsentationen standen im Vorgrund und ich konnte die aufkommende Panik in mir förmlich in Form von Übelkeit fühlen. Vorträge zu halten und dann noch in einer anderen Sprache war für mich immer noch kein leichtes. Doch genau hier lag der Unterschied!

workspace


Die grosse Überraschung


In Dänemark lernt man schon sehr früh, seine Arbeit vor der Klasse und den Lehrern zu präsentieren. Jeder hört dem anderen aufmerksam zu, auch ohne den anderen zu unterbrechen. Der Schüler präsentiert, danach beurteilt der Lehrer die Aufgabe und gibt Tips zur Verbesserung. Zuerst werden die positiven Punkte aufgezählt. Danach wird in produktiver Art und Weise vorgeschlagen, was verbessert werden kann. Ohne aber die Aufgabe selbst zu verurteilen oder in irgendeiner Form abzuwerten. Auf diese Art und Weise trifft einen eine Notenvergabe nicht persönlich. Er geht um die Aufgabe selbst und um das das die jeweilige Person daraus gelernt hat. Gleichzeitig wird das Selbstbewusstsein aufgebaut, anstatt geschwächt. Für den Schüler ist hinterher wichtig zu reflektieren, auf welche Art und Weise man durch diese Aufgabe kam – was hat man daraus gelernt Somit hat der Schüler die Chance sich weiterzuentwickeln und daraus zu lernen.


Das Notensystem


Noten bekommt man trotzdem. Allerdings ist das Notensystem anders, als in Deutschland, gestaffelt. Die Bedeutung ist letzten Endes allerdings die selbe. 12 ist in Dänemark die beste Note. Danach geht es weiter mit der Note 10, 7, 4, 0-2 und minus 3. Somit würde dies den deutschen Noten in der Staffelung 1,2,3,4,5 und 6 entsprechen. Darüber hinaus beginnt das Notensystem hier in Dänemark erst in der 9. Klasse.

Und da wundert man sich, dass generell die Skandinavier wirken, als ob sie vor Selbstbewusstsein strotzen! Das tut sie nicht aber in Präsentationen sind sie einfach stark und das von klein auf!



With Love✨
Maja


#lahviart
#lahvitravel

*Dieser Beitrag kann Affiliate Links und Werbung enthalten

Maja ist Tier- und Kaffeeliebhaberin, Web- und Grafikdesignerin und schreibt über ihr Leben in Dänemark. Bist du Dänemarkliebhaber:in und möchtest gerne mehr darüber erfahren, lese gerne weiter!

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert