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Die Sache mit der Work-Life Balance

by Maja Martin

Der Tag an dem ich beschlossen habe wieder Yoga zu machen, startete alles andere als spirituell. Denn gestern früh stieg ich aus dem Bett, mit dem festen Vorsatz, mich wieder mehr um mich selbst zu kümmern. Den Gedanken, wieder regelmässig Yoga zu praktizieren hatte ich schon lange im Hinterkopf und dieser meldete sich in den letzten Wochen immer öfter. Und auch die Tatsache dass in ebenfalls den letzten Monaten meine Work-Life-Balance mehr zum Work-Balance-Act wurde, machte die Sache nicht besser.

Work-Life Balance

Genau deshalb schwang ich mich in mein Geschäftsoutfit und wollte die Arbeit so schnell wie möglich hinter mich bringen und den Tag entspannt auf der Yoga Matte verbringen.

Und dann ging plötzlich nichts mehr

Ich startete optimistisch meinen Laptop und machte mich noch schnell meinen Kaffee. Als ich wieder zurückkam war mein Laptop schwarz. In Gedanken vertieft, startete ich ihn noch einmal und lass nebenbei ungeduldig meine Nachrichten auf dem Mobiltelefon und trank nebenbei meinen Kaffee. Mein Blick ging wieder zu dem schwarzen Bildschirm und ich ärgerte mich mehr über mich selbst, dass ich wieder zu langsam war, das Passwort einzugeben.
Es dauerte tatsächlich eine Weile bis mir klar wurde, dass irgendetwas nicht stimmte. Ich drückte auf die Leertaste. Schwarz. Ich startete erneut. Schwarz. Bereits alarmiert, holte ich das Ladegerät… Nichts. Kein Batteriesymbol. Nichts.

Gestern war ich die erste, die bei Elgiganten (dem dänischen Pendant zu Saturn oder Mediamarkt) vor der Türe stand, da ich dort vor nicht einmal vier Jahren meinen Laptop gekauft hatte.

Beim Service wurde getestet und versucht etwas zu retten, mit dem Ergebnis, dass sie mich in die Stadt zu einem autorisierten Apple Händler schickten. Also ging es Richtung Innenstadt. Nach 30 Minuten hatte ich dann auch einen Parkplatz gefunden. Seit einiger Zeit sind alle Parkplätze in der Innenstadt von Aarhus kostenpflichtig aber die Chancen einen Parkplatz zu ergattern wurden dadurch unglaublich erhöht. Dummerweise jedoch hatte ich unseren Hund mit im Auto, da ich nicht damit gerechnet hatte, dass ich in die Innenstadt musste und ich ahnte schreckliches. Unser Hund dreht in der Regel durch bei all den Gerüchen und Menschen. Und grundsätzlich ist eine Labrador permanent hungrig, was für mich bedeutet, dass wir auf Spurensuche gingen. Der Hund voraus – ich hinterher. Sie zog mich an der Leine und bei den Gerüchen, habe ich nur bedingt die Möglichkeit durchzudringen und das Wort “Bei Fuss” kommt auch nur kurzfristig zum tragen. Es ging somit im Rekordtempo durch Aarhus, mit der Schnauze am Boden.

Es war hoffnungslos

Beim autorisierten Apple Händler sagte man mir, dass wenn er mir helfen wollte würde das ca 2.000 Euro kosten. Ein neuer kostet 3.000 Euro und ich sollte wieder zurück zu Elgiganten, da ich eventuell Rabatt auf die Reparatur bekommen würde. Also wieder im Rekordtempo zurück zum Auto. Dort war allerdings weder eine Reparation möglich noch ein neuer Computer zu kaufen. Den konnte ich auf der anderen Seite von Aarhus kaufen – und das war der einzigste in ganz Aarhus, da aufgrund der Lieferverzögerungen von Micro-Chips MacBooks nicht zu erhalten sind. Ich fuhr frustriert nach Hause, um erst mal einen klaren Gedanken zu fassen, da mein Puls schon den ganzen Tag auf 180 war. Und in meinen Budgetplan passte momentan alles andere als ein neuer Computer.

Aber die Wahl war, dass ich eigentlich keine Wahl hatte. Und wie es das Schicksal so wollte, starte ich sowieso seit einem halben Jahr jeden Morgen auf mein Vision Board – und was war auf dem zu sehen? Ein neuer PC. Aber ganz ehrlich, funktioniert mit dem visualisieren denn so??? Ich dachte eigentlich, dass die Dinge dann auf entspanntere Art und Weise zu mir finden würden. Ich lehnte mich mit meinem Kaffee zurück und atmete tief durch. Die Entscheidung war gefallen. Ich fuhr ans andre Ende von Aarhus, um das einzige noch vorhandene MacBook in Aarhus zu kaufen. Mein altes MacBook lies ich dann dort, mit der Hoffnung, dass sie dort doch noch meine Daten retten konnten… der Prozess ist zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen.

Ende gut – alles gut

Als ich mich ins Auto setzte, mit dem neuen MacBook in der Hand, machte sich auf einmal Freude in mir breit. Vielleicht musste es auch so sein. Ich wurde ruhig. Ob es daran lag, dass eine Lösung für den chaotischen Tag gefunden wurde oder ob daran lag, dass ein Punkt meines Vision Boards abzuhaken ist? Ich weiss es nicht. Der Tag war auf jeden Fall gelaufen. Und das mit der Ökonomie ist ja doch irgendwo immer im Flow. Ohne Laptop hätte ich doch nicht arbeiten können.

Und Yoga? Das mache ich tatsächlich jetzt wieder jeden Tag. Vor allem aber auch, um nicht noch länger vor dem neuen Laptop zu hängen. Und um die Work-Life-Balance wieder in eine andere Richtung zu bringen.


Namaste.

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